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Interview Geschaeftsfuehrung

31.01.2022
Besondere Herausforderungen für GRÄPER

Schwierige Rohstoff- und Bauteilverfügbarkeit, die Omikron-Variante und ein brummender Markt durch die Energiewende: Die Geschäftsführer der GRÄPER-Gruppe Dr. Ralf Jungblut und Jens Peters im Interview mit Robert Uhde, freier Journalist aus Oldenburg.


Welchen besonderen Herausforderungen muss sich GRÄPER aktuell stellen?

Dr. Ralf Jungblut: Ein Blick auf das Smartphone genügt: In den Landkreisen, in denen wir Transformatorenstationen fertigen, haben wir aktuell eine Inzidenz von über 1.100 im Landkreis Oldenburg und von knapp 1.500 im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Tendenz stark steigend. Täglich haben wir entsprechend neue Fälle in allen Bereichen unseres Unternehmens. Während wir in der Verwaltung in der Lage sind, größtenteils auf das „Homeoffice“ ausweichen zu können und die Mitarbeiter:innen einen tollen Einsatz zeigen und z.T. trotz Infektion von dort aus weiterarbeiten, trifft uns die aktuelle Welle in der Produktion mit voller Wucht.

Welche Maßnahmen hat GRÄPER ergriffen?

Dr. Ralf Jungblut: Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir alles dafür tun, unsere Mitarbeiter:innen zu schützen, die Infektionen überhaupt zu erkennen und die Virus-Ausbreitung zu vermindern. Wir haben dazu eigene Testzentren auf den Werksgeländen aufgebaut, in denen sich die Mitarbeiter:innen kostenlos und jederzeit testen lassen können. Durch umfangreiche Hygieneregeln versuchen wir außerdem, eine Übertragung während der Arbeit so gut es geht auszuschließen. Wer nicht vollständig geimpft bzw. genesen und geimpft ist, muss sich täglich testen. Aktuell stecken sich die meisten Kolleg:innen allerdings im privaten Umfeld an. Natürlich schichten wir auch Tätigkeiten um und verlagern Personal in die Bereiche, die besonders von Ausfällen betroffen sind. Das geht allerdings nur begrenzt, da wir sehr viele Spezialist:innen beschäftigen.

Was bedeutet „begrenzt“ und was sind die Auswirkungen?

Jens Peters: Wir können eben keinen Betonspezialisten im Elektroausbau beschäftigen. Die Konsequenzen sind dadurch dann unvermeidbare Fertigungsausfälle in den besonders betroffenen Bereichen. Damit wird der reibungslose Fertigungsablauf wesentlich gestört, die Stationen oder Bauteile werden nicht rechtzeitig fertig und es kommt zu erheblichen Mehraufwendungen und leider auch zu Lieferverzögerungen.

Wie schätzen Sie die Lage aktuell ein?

Dr. Ralf Jungblut: Da wir den Höhepunkt der Omikron-Welle noch nicht erreicht haben, wird sich die Lage leider noch verschärfen.

Als Systemintegrator ist GRÄPER auf die pünktliche Belieferung von Bauteilen und Komponenten angewiesen.

Jens Peters: Die Rohstoff- und Warenverfügbarkeit ist weltweit sehr angespannt. Konnten wir vor einem Jahr noch wichtige Komponenten in zehn Wochen einkaufen, warten wir heute teilweise über 12 Monate, bis diese Bauteile bei uns angeliefert werden. Auch geben uns die meisten Lieferanten keine Terminzusage mehr, da diese auch von Ihren Vorlieferanten keine verbindlichen Liefertermine mehr genannt bekommen. Elektronische Bauteile können nur mit sehr großem Aufwand beschafft werden. Bei modernen Transformatorenstationen und im Schaltschrank- und Steuerungsbau geht heute nichts mehr ohne Chips und Sensorik. Und die fehlen nicht nur in der Automobilindustrie, sondern überall und damit auch bei uns. Betroffen sind aber auch einfachste Bauteile aus Plastik, die nicht mehr zuverlässig am Markt verfügbar sind. Dadurch verlängern sich unsere Lieferzeiten massiv. Was uns besonders schmerzt ist, dass es zunehmend zu kurzfristigsten Verschiebungen auch durch unsere Lieferanten kommt. In der Konsequenz müssen wir durch die vielen Überraschungen unsere Fertigungsplanung nahezu täglich neu überarbeiten und anpassen, so dass es unterm Strich nahezu unmöglich wird, unseren Kunden zuverlässig Liefertermine zu nennen.

Und als Ausblick?

Dr. Ralf Jungblut: Der Energiemarkt brummt, wir sind gut aufgestellt und arbeiten auch mit unseren Lieferanten eng zusammen an allen wichtigen Themen. Wir haben volle Auftragsbücher. Unser Anspruch ist selbstverständlich, dass wir diese Aufträge termingerecht erfüllen. Bis auf weiteres wird uns das aber nur durch eine sehr enge und konstruktive Abstimmung mit unseren Kunden und Lieferanten gelingen können.

Jens Peters: Die Rohstoffverfügbarkeit und die Belieferungssituation werden sich wohl erst im zweiten Halbjahr verbessern, zumindest sehen wir dafür erste „Hoffnungsschimmer“. Auch haben wir frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen. Zum Beispiel haben wir höhere Lagerbestände aufgebaut, mit denen wir einiges abfedern können. Darüber hinaus arbeiten wir auch intern daran, die Impfquote in Deutschland zu steigern. Diejenigen, die sich noch nicht dazu entschließen konnten, müssen wir weiter davon überzeugen, sich ebenfalls solidarisch zu zeigen und sich impfen zu lassen. Nur so werden wir es nachhaltig schaffen können, pandemiebedingte Ausfälle im kommenden Herbst und Winter zu vermeiden. Bei GRÄPER werden wir als Zeichen unserer Anerkennung Ende März allen geimpften bzw. „geboosterten“ Mitarbeiter:innen eine freiwillige Corona-Zahlung zukommen lassen.

Vielen Dank für das Interview.

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